Fußpilz – so schaut die Behandlung aus!

In Deutschland leiden rund 10 Millionen Menschen an der Pilzerkrankung Fußpilz (med.: Tinea Pedis) und damit sollte nicht leichtfertig umgegangen werden. Die Infektion ist ansteckend und kann ohne Behandlung schnell unangenehm werden. Wenn man nicht rechtzeitig was dagegen tut, kann sich der Pilz bis auf die Zehen ausweiten und letztendlich Nagelpilz verursachen, der eine deutlich langwierigere und lästigere Behandlung nach sich zieht. Wie genau entsteht Fußpilz eigentlich, was sind die typischen Symptome, wie behandelt man ihn richtig und was kann man vorbeugend tun?

Ursachen einer Fußpilzerkrankung

Ein Fußpilz wird in den meisten Fällen von Dermatophyten (Fadenpilzen) ausgelöst, kann aber auch durch einen Befall mit Hefe- oder Schimmelpilzen entstehen. Die Pilze bevorzugen für ihr Wachstum ein feuchtes und warmes Klima und können sich deshalb an den Füßen besonders leicht ausbreiten. Durch enge, luftundurchlässige Schuhe fangen die Füße schnell an zu schwitzen und bieten so das ideale Wachstumsmilieu für die Fußpilzerreger.

Dadurch, dass die Infektion mit Fußpilz ansteckend ist, besteht an öffentlichen Orten, an denen barfuß gelaufen wird, ein stark erhöhtes Ansteckungsrisiko. Beispiele hierfür sind Schwimmbäder, Saunen, Umkleidekabinen oder auch Hotelzimmer. Meist beginnt die Infektion zwischen den Zehen, da in diesem Bereich Haut auf Haut liegt und es so schnell zur Feuchtigkeitsbildung kommt. Auch kleine Verletzungen durch Risse aufgrund trockener Haut oder falscher Nagelpflege bieten dem Pilz den idealen Eingang in die oberen Hautschichten, um sich dort einzunisten und auszubreiten.

Die Risikogruppen bilden vor allem Menschen mit Durchblutungsstörungen (Diabetiker oder Raucher), da eine schlechte Durchblutung die Entstehung von Fußpilz begünstigt. Weiterhin sind Sportler, die häufig enge, nassgeschwitzte Sportschuhe tragen und nicht regelmäßig das Schuhpaar wechseln, öfter von einer Fußpilzinfektion betroffen. Menschen, deren Berufsbekleidung Stiefel oder Sicherheitsschuhe beinhalten, in denen schnell ein feuchtes Klima herrscht und Menschen mit Fußfehlstellungen zeigen auch ein größeres Infektionsrisiko.

Symptome von Fußpilz

Zu den häufigsten Symptomen von Fußpilz gehören Juckreiz, Hautausschlag und nässende Haut die leicht einreißen kann. Die infizierten Hautstellen schälen sich und es kann zu einer Bläschenbildung kommen. Meistens breitet sich die Infektion zwischen den Zehen aus, sie kann sich aber auch an der Fußsohle oder auf dem Fußrücken verbreiten. Neben den Hautveränderungen kann es auch zu einem unangenehmen Geruch kommen.

Oft wird Fußpilz mit Hornhaut verwechselt, denn der Pilz kann sich andererseits auch durch trockene, verhornte Haut zeigen. Dabei entsteht das Problem, dass der Erreger häufig viel zu spät bekämpft wird und dann noch zusätzlich die Nägel befällt.

Im Allgemeinen lässt sich Fußpilz grob in vier Unterarten einteilen:

  1. Interdigital: Infektion der Zehenzwischenräume aus einer Kombination von Dermatophyten und Bakterien mit trockener, schuppender Haut
  2. Mokassin-Typ: Infektion durch Trichophyton rubrum mit Schuppenbildung und intensiver Entzündung
  3. Vesikulös-dyshidrotisch: Juckende Bläschen im Fußgewölbe
  4. Squamös-hyperkeratotisch: Fußränder, Zehenspitzen und Fersen sind betroffen

Nur die Form in den Zehenzwischenräumen ist ein Fall für die Selbstmedikation. Die restlichen Arten gehören in ärztliche Behandlung. Wer sich nicht sicher ist, ob es sich tatsächlich um Fußpilz handelt, sollte einen Dermatologen zu Rate ziehen. Der Arzt untersucht eine Hautprobe unter dem Mikroskop auf Pilzsporen und kann so eine Diagnose stellen.

Effektive Behandlung von Fußpilz

Da Fußpilz nicht von selbst heilen kann, sollte er mit den richtigen Mitteln behandelt werden. Es gibt mehrere freiverkäufliche Medikamente gegen Fußpilz, die alle antimykotische, also pilzabtötende Wirkstoffe enthalten. Die Mittel werden in verschiedenen Darreichungsformen angeboten:

  • Spray
  • Gel
  • Lösung
  • Creme
  • Puder

Spray und Lösung verwendet man bei nässenden Stellen, wohingegen die Creme bei trockener Haut angewendet wird. Ein Gel kommt bei eher schwitzenden Füßen zum Einsatz. Das Puder wird nur unterstützend zu anderen Mitteln oder zur Nachbehandlung gewählt, da es nicht sehr gut an der Haut haftet, und so nicht die nötige Wirkstärke aufweist, um den Fußpilzerreger abzutöten.

Der Vorteil bei Sprays ist die schnelle, einfache Anwendung. Auch wer nicht sehr beweglich ist und mit den Händen schlecht bis zu den Füßen reicht, kann die Vorteile des Sprays nutzen, das mit etwas Abstand trotzdem gleichmäßig aufgesprüht werden kann.

Unbehandelt kann sich der Pilz nicht nur auf die Fußnägel ausbreiten, sondern auch eine Wundrose verursachen. Die Wundrose ist eine bakterielle Infektion, die Fieber und Gewebezerstörung zur Folge haben kann. Im schlimmsten Fall kann es bis zum Multiorganversagen kommen. Deshalb sollte nicht gewartet, sondern mit einer Behandlung so schnell wie möglich begonnen werden.

Eine Therapie im Anfangsstadium mit den äußerlich anzuwendenden Mitteln dauert im Normalfall 4-6 Wochen. Das Wichtigste ist, dass sie konsequent und kontinuierlich durchgeführt wird, da der Erreger sonst zurückkehren und die Infektion erneut aufflammen kann.

Wenn die Erkrankung schon ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat kann es nötig sein, den Pilz auch mit Tabletten oder Kapseln von innen heraus zu bekämpfen. In diesem Fall gibt es die Wirkstoffe Terbinafin, Fluconazol oder Itraconazol zum Einnehmen. Diese müssen von einem Arzt verschrieben werden und sind nur mit Rezept in der Apotheke erhältlich.

Wie kann man Fußpilz vorbeugen?

Mit ein paar einfachen Tricks im Alltag lässt sich eine Ansteckung mit Fußpilz vermeiden. Das Wichtigste ist, dass man die Orte mit erhöhtem Ansteckungsrisiko nicht barfuß betritt. Das bedeutet, dass man im Schwimmbad, in der Sauna oder im Hotelzimmer immer entweder Badeschuhe oder Socken tragen sollte.

Nach dem Duschen sollten die Zehen und Füße immer gut getrocknet werden, sodass vor allem zwischen den Zehen kein feuchtes Klima herrscht. Wer nicht beweglich genug ist, um die Füße zwischen den Zehen abzutrocknen, kann den Föhn zur Hilfe nehmen.

Wenn eine Fußpilzinfektion in der Familie vorliegt, sollte darauf geachtet werden, dass jeder nur sein eigenes Handtuch und ein eigenes Nagelpflegeset verwendet. Außerdem sollte auch dort darauf geachtet werden, nicht barfuß zu gehen.

Socken und Handtücher sollten bei mindestens 60°C gewaschen werden, um eventuelle Pilzerreger abzutöten. Bei Wäsche, die kältere Temperaturen zum Waschen benötigt, können Hygienespüler gegen die Erreger mit in die Waschmaschine gegeben werden.

Wenn möglich, sollten offene Schuhe getragen werden, um den Füßen genug „Luft zum Atmen“ zu geben. Wer häufig geschlossene Schuhe trägt, sollte das Schuhpaar regelmäßig wechseln, damit das zuvor getragene Paar gut trocknen kann.

Bei trockener, spröder Haut oder Hornhaut eignen sich spezielle Fußcremes mit Harnstoff, damit die Haut geschmeidiger wird und nicht einreißt. Die Wunden würden den Fußpilzerregern zu Gute kommen. Die Creme sollte täglich angewendet werden, um die Hornhaut zu reduzieren.

 

 

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