Mandelentzündung Dauer, Ursachen und Tipps

Halsschmerzen und Schluckbeschwerden werden häufig durch eine Mandelentzündung (Tonsillitis, Angina tonsillaris) verursacht. Was hilft dann – von Hausmitteln bis zu Antibiotika und wie lange dauert die Mandelentzündung.

Mandelentzündung Dauer – wie lange?

Dauer Mandelentzündung - 2 Wochen um die Viren zu besiegen

Dauer Mandelentzündung – 2 Wochen um die Viren zu besiegen

Die virale Infektion ist meist ein Auslöser für die akute Mandelentzündung. Wird sie sofort richtig behandelt, dauert sie nicht länger als ein oder zwei Wochen. Sonst zieht sie sich länger hin. Sie tritt in jedem Alter auf. Oft sind junge Erwachsene oder Kinder betroffen. Ein angegriffenes Immunsystem begünstigt häufig die Entstehung, ebenso wie ein schlechter Allgemeinzustand durch Stress.

Folgt auf eine Infektion mit Viren ein bakterieller Befall, spricht man von der eitrigen Mandelentzündung. Dabei sind die Erkrankten ansteckend und sollten besser zu Hause bleiben. Wird die Krankheit weder behandelt, noch auskuriert, können schweren Komplikationen eintreten. Sie kann ebenfalls als Anzeichen anderer Erkrankungen auftreten wie Scharlach, Diphtherie sowie pfeiffersches Drüsenfieber.

Eine rezidivierende akute Tonsillitis (RAT) ist eine wiederkehrende Mandelentzündung. Sie Tritt immer wieder auf, wenn sie und deren Symptome nicht richtig behandelt werden. Sie wird rezidivierend akut bezeichnet, wenn die Infektion über drei Monate dauert. Man nennt sie chronische Mandelentzündung. Entzünden sich Mandeln öfter, sind sie ein idealer Ort für Bakterien. Sie gefährden damit den restlichen Körper. Die Bakterien gelangen in den Blutkreislauf. Sie verteilen sich auf weitere Organe. Die ständige Entzündung vernarbt das Gewebe und ermöglicht Folgeerkrankungen wie Herzprobleme. Die Dauer der rezidivierenden akuten Mandelentzündung ist unterschiedlich, weil sie in der akuten Form nicht verschwindet, sondern jeweils von Neuem ausbricht.

Was löst eine Tonsillitis, Mandelentzündung aus (Ursachen)?

Verschiedene Viren oder Bakterien können sich in den Geweben des lymphatischen Rachenrings vermehren. Das Gewebe schwillt an, es kommt zu Halsschmerzen und Schluckbeschwerden.
Die akute Mandelentzündung wird meist durch Erkältungs- sowie Grippeviren verursacht. Andere Viren und Bakterien können zum Auslöser werden wie Streptokokken, Pneumokokken sowie Hämophilus influenzae. Im Rahmen des Pfeifferschen Drüsenfiebers entzünden sich ebenfalls Mandeln. Selten tritt die Mandelentzündung auf als Zeichen einer Diphtherie.
Bakterien wie Streptokokken verursachen eine Mandelentzündung. Man kann die Erreger weitergeben in Form einer Tröpfchen-Infektion beim Sprechen, Niesen, Husten sowie Küssen durch Speicheltröpfchen und über allgemein genutzte und verunreinigte Oberflächen wie Türgriffe. In den ersten Tagen steckt eine Mandelentzündung sehr an. Kinder sollten erstmal zu Hause bleiben und den Kindergarten oder die Schule nicht besuchen.

Behandelt man die Mandelentzündung mit einem Antibiotikum, sinkt die Ansteckungsgefahr nach Therapiebeginn innerhalb eines Tages deutlich. Bei Viren als Auslöser wird der Arzt kein Antibiotikum verschreiben. Die Ansteckungsgefahr lässt nach, wenn die Symptome nach ein bis zwei Wochen verschwunden sind.

Bevor erste Symptome auftretet, kann ein Infizierter den Erreger bereits ein bis zwei Tage verbreiten.
Da Menschen manchmal mit dauerhaft krank machenden Bakterien im Rachen herumlaufen, ohne zu erkranken, sind sie eine (geringe) Ansteckungsgefahr für andere Menschen.
Man ist nach einer Mandelentzündung nicht immun dagegen und kann immer wieder erneut erkranken. Sowohl ein Haustier, wie die Zahnbürste sind Erregerreservoirs zur Reinfektionen.

Selbstdiagnose: Wie sehen die Mandeln bei einer Mandelentzündung aus?

Geschwollene Mandeln sind erste Zeichen für die Entzündung
Bei einer Infektion zeigen sie sich stark angeschwollen sowie rot gefärbt. Zudem sind weiße Pünktchen oder Flecken zu erkennen, der Eiter. Eiter besteht aus den abgestorbenen weißen Blutkörperchen, die gegen den Erreger gekämpft haben.

Was untersucht der Arzt?

Zur Mandelentzündung-Diagnose nimmt der Arzt eine Spiegeluntersuchung vor der Mundhöhle sowie des Rachens. Er erkennt dadurch geschwollene und gerötete Gaumenmandeln sowie auf der Oberfläche Eiterstippchen. Außerdem tastet er den Hals ab auf geschwollene Lymphknoten, schaut, in die Ohren und hört die Lunge ab. Sie realisiert er mögliche andere akute Infektionen. Damit muss er sich nicht sofort auf die Mandelentzündung-Diagnose festlegen.

Zur Sicherung der Mandelentzündung-Diagnose führt der Arzt einen Abstrich durch im Rachenraum und untersucht ihn auf typische Bakterien. Bei Verdacht kann er eine Ultraschall- und Röntgenuntersuchung oder einer Computertomografie des Halses durchführen. Bei einer chronischen Mandelentzündungs-Diagnose gehört eine Blutuntersuchung dazu, um in anderen Organen Entzündungen festzustellen sowie spezifische Erreger zu identifizieren.

Mit diesen Untersuchungen schließt der Arzt Krankheiten mit ähnlichen Symptomen aus wie Diphtherie, Pfeiffersches Drüsenfieber sowie Scharlach.

Selbsttherapie: Was kann man selbst tun, um die Symptome zu lindern?
Bekommt man eine leichte Mandelentzündung, die als Begleiterscheinung einer Erkältung auftritt, ist es hilfreich, den Körper auszuruhen und zu Hausmitteln zu greifen gegen die Beschwerden. Bei Fieber oder einem schweren Verlauf mit eitrigen Mandeln hilft der Arzt weiter.

Salbei Tee bei Mandelentzündung

Salbei Tee bei Mandelentzündung

Das kann man selbst machen:

  • Warme Halswickel einrichten oder kalte Wickel mit Quark, wenn Kühlen behaglich ist.
  • Gurgeln mit Salzlösung.
  • Raumluft anfeuchten: Schüssel mit Wasser auf den Heizkörper.
  • Salbei- , Lindenblüten- oder Spitzwegerich Tee trinken sowie Wasser, um Krankheitserreger auszuspülen
  •  Speisen essen, die problemlos zu schlucken sind. Nicht üppig würzen.
  • Schmerzmittel wie Paracetamol sowie Ibuprofen einnehmen.
  • Anti entzündliche sowie abschwellende Mittel aus der Apotheke besorgen wie Lutschtabletten oder Rachen-Sprays.

Wie wird die Mandelentzündung behandelt – Möglichkeit einer Therapie?

Sind Viren verantwortlich für eine Mandelentzündung, wie bei einer Erkältung, wird man die Erkrankung allein ausheilen lassen. Das Antibiotikum nützt nichts. Bei viralen Infektionen lassen sich zumindest Begleitsymptome wie Schmerzen behandeln.

Antibiotika werden verordnet, wenn Bakterien die Ursache der Mandelentzündung sind. Kommt der Betroffene mit Fieber und eitrig belegten Mandeln und hat keine Erkältung, ist es meist eine bakterielle Entzündung. Behandelt man sie nicht, kann sich eine Mittelohrentzündung sowie ein Abszess entwickeln. Begleiterkrankungen sind Schäden an Herz sowie Nieren, Schuppenflechte und Gelenkentzündungen sein.

Hat sich ein Abszess, das heißt, eine starke einseitige Schwellung gebildet im Rachen, leitet der HNO-Arzt eine Antibiotika-Therapie ein. Manchmal ist eine Operation erforderlich.
Die chronische Tonsillitis kann die Entfernung der Gaumenmandeln (Tonsillektomie) bedingen.

Die bakterielle Mandelentzündung wird standardmäßig mit Antibiotika behandelt, meist mit Penicillin. Verträgt der Betroffene es nicht, verabreicht man alternativ Cephalosporinen oder Makrolid-Antibiotika. Das Antibiotikum ist von fünf bis zehn Tagen einzunehmen, sogar wenn die Symptome verschwunden sind. Die Bakterien verbleiben länger im Körper. Die akute Mandelentzündung durch Streptokokken, ist 24 Stunden nach Start der Antibiotika-Therapie nicht mehr ansteckend.

Homöopathie gegen Mandelentzündung

Zum Verständnis hier die Darreichungsformen (Verdünnung) der Mittel:
Eine D1 Potenz eines homöopathischen Mittels erhält man, mit einem Teil Urtinktur (flüssig) oder einem Teil Triturat (fest) zusammen mit neun Teilen Trägersubstanz. Die Trägersubstanz ist eine Alkohol-Wasser-Mischung oder Milchzucker. In eine Flasche gefüllt, wird alles 10 x geschüttelt (= potenziert). Damit soll die heilende Kraft übergehen auf die Trägersubstanz.
Als nächste Potenzierungsstufe kommt die D2 Potenz. Sie wird erreicht durch weiteres Verdünnen, Verreiben sowie Verschütteln: ein Teil von D1 mit neun Teilen der Trägersubstanz. So lässt sich eine beliebige homöopathische Potenz herstellen.

Abhängig von den spezifischen Symptomen sind bei der akuten Mandelentzündung folgende homöopathische Mittel zu empfehlen:

Aconitum (Blauer Eisenhut): bei plötzlichen Halsschmerzen und geröteten Mandeln sowie Fieber.
Darreichung: D4 bis D12. Aufgrund der Giftigkeit der Pflanze sind Potenzen bis D3 verschreibungspflichtig.

Apis (aus der Honigbiene): bei stechendem Schmerz und kaum Durst sowie bei stark aufgequollenem Zäpfchen.
D12, ein- bis zweimal täglich

Belladonna (schwarzen Tollkirsche): wenn der entzündete Bereich rot aussieht und bei pochendem Schmerz sowie hohem Fieber und der Betroffene ist rasch reizbar und erschöpft. D3

Hepar sulfuris (Gemisch aus Austernschalenkalk und Schwefelblumen): bei Beschwerden mit einer eitrigen Nasenrachenentzündung und splitterartigem Schmerz sowie geschwollenen Halslymphknoten. Bei Verbesserung mit warmen Getränken.
D6 und D12, dreimal täglich fünf Globuli, fünf Tropfen oder eine Tablette

Phytolacca (aus Wurzel der Kermesbeere): Ist die rechte Mandel dunkel verfärbt und geschwollen und die Schmerzen strahlen in das Ohr und den Nacken sowie die Schulter aus. Bei Verschlimmerung mit heißen Getränken. D6 bis D12

Die Behandlung ist nach eingehender Beratung von einem erfahrenen Homöopathen durchzuführen.

Die Aufgabe der Mandeln

Über Mund und Nase können Krankheitserreger in den Körper eindringen. Sie passieren dabei die Mandeln. Die Aufgabe der Mandeln besteht darin, die oberen Atemwege zu schützen vor Bakterien und Viren. Die Mandeln unterstützen im Kindesalter die Reifung des Immunsystems.

Zwei Gaumenmandeln hat man sich links und rechts im Rachen. Teilweise sind sie hinter den seitlichen Gaumenbögen sichtbar. Die Rachenmandel befindet sich am oberen Gaumen und die Zungengrundmandel im hinteren Zungendrittel. Mandeln gehören zum körpereigenen Abwehrgewebe, dem lymphatischen Rachenring.

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