Dem Haarausfall die Stirn bieten – was Sie über Haartransplantationen wissen sollten

Wenn täglich deutlich mehr als 100 Haare in der Haarbürste hängen bleiben, spricht man von Haarausfall. In den allermeisten Fällen ist der Auslöser dafür der anlagenbedingte Haarausfall, der sich mit zunehmendem Alter breit macht. Eine Haartransplantation kann jedoch wieder zu einer volleren Haarpracht verhelfen.

Wann ist eine Haartransplantation sinnvoll?

Der erblich bedingte Haarausfall ist zwar eine natürliche Alterserscheinung, verursacht aber dennoch oft Kummer. Schließlich wird volles, gesundes Haar auch im Alter noch mit Vitalität und Attraktivität verbunden. Aus diesem Grund ist eine Haarverpflanzung von Eigenhaar ein immer beliebteres Mittel, um dem Haarverlust den Kampf anzusagen.

Dabei wird Eigenhaar umverteilt, indem es aus dichteren Stellen am Kopf oder Körper entnommen und in kahle Stellen verpflanzt wird. Sinnvoll ist das jedoch nur, wenn es sich bei dem Haarschwund tatsächlich um anlagenbedingten Haarausfall handelt. Stecken eine Krankheit, Hormonschwankungen oder eine Mangelernährung dahinter, wachsen die Haare meist nach Behebung des ursächlichen Problems von selbst wieder nach.

Eine weitere Voraussetzung für die Eigenhaartransplantation ist, dass noch genügend gesunde Haarfollikel existieren, die verpflanzt werden können. Daher sind eine ausreichende Beratung und Aufklärung vor dem Eingriff unbedingt notwendig, damit es nicht zu falschen Versprechungen und enttäuschten Hoffnungen kommt. Nur so kann auch ein gutes Endergebnis garantiert werden.

Wie ist der Ablauf einer Haartransplantation?

Bei einer Haartransplantation werden gesunde Haarfollikel vom Kopf oder Körper entfernt und an haarlosen Stellen wieder eingepflanzt. Währenddessen spürt der Patient jedoch nichts, da sowohl der Spender- als auch der Empfängerbereich betäubt werden. Je nach Verfahren dauert der Eingriff zwischen 3-8 Stunden und läuft dabei ein wenig anders ab.

  • FUT-Haartransplantation: Bei der FUT-Methode (Follicular Unit Transplantation) wird mit einem Skalpell ein schmaler Hautstreifen am Hinterkopf entnommen. Von dem Streifen werden die einzelnen Haarfollikel, oder Grafts, abgetrennt und anschließend verpflanzt. Zwar können bei dieser Methode relativ schnell viele Grafts gewonnen werden, doch es bleibt eine Narbe am Hinterkopf, die mit umliegenden Haaren verdeckt werden muss.
  • FUE-Haartransplantation: Die modernere Lösung bildet hingegen die FUE-Technik (Follicular Unit Extraction). Hier werden die Grafts einzeln mithilfe einer speziellen Hohlnadel entnommen, bevor sie in die kahlen Stellen eingepflanzt werden. Das Verfahren ist deutlich zeitaufwändiger, dafür ist es schonender für die Haut und es bleiben keine sichtbaren Narben zurück.

Wann ist das Endergebnis sichtbar?

Die Wunden der Operation verheilen je nach Verfahren innerhalb von ein paar Tagen oder Wochen. Dann ist jedoch noch nicht das endgültige Ergebnis der Behandlung sichtbar. Denn ein paar Wochen nach dem Eingriff fallen die transplantierten Haare in der Regel wieder aus. Das ist jedoch vollkommen normal und nicht bedenklich, denn die verpflanzten Haarfollikel beginnen sich trotzdem zu entwickeln.

Es dauert dann in etwa drei Monate, bis ein Teilwachstum sichtbar ist und weitere drei, bis die Haare dann stärker zu wachsen beginnen. Das Endresultat steht jedoch erst nach ca. 10 – 12 Monaten. Spätestens dann sollten die Haare wieder stark und gleichmäßig nachgewachsen sein.

Was sind die Risiken einer Haartransplantation?

Da es sich bei einer Haartransplantation um einen chirurgischen Eingriff handelt, entstehen natürlich auch gewisse Risiken. Doch im Vergleich zu anderen Operationen sind diese relativ gering. Mögliche Nebenwirkungen sind etwa Blutungen und Schwellungen in den ersten Tagen nach der Operation. Auch ein Taubheitsgefühl oder ein Kribbeln am Kopf ist möglich, vergeht in der Regel aber nach einiger Zeit von selbst wieder.

Das Risiko für Infektionen ist relativ gering, da die Kopfhaut gut durchblutet ist. Vor allem, wenn der behandelnde Arzt fachgerecht vorgeht und sich an alle hygienischen Standards hält, ist eine Entzündung unwahrscheinlich.

Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Haare nicht gut anwachsen, sodass die Transplantation wiederholt werden muss. Bei Spezialisten kommt das jedoch normalerweise nicht vor. Deshalb ist immer wichtig, auf Fachpersonal mit genügend Erfahrung zu vertrauen, um nach der Operation nicht enttäuscht zu sein.

Was kostet eine Haartransplantation?

Die Kosten einer Haartransplantaiton hängen hauptsächlich von der Anzahl der zu transplantierenden Haarfollikel ab. So ist das Auffüllen der Geheimratsecken kostengünstiger als das Bedecken von großflächigeren kahlen Stellen. Dennoch ist der Eingriff nicht gerade billig. Im deutschsprachigen Bereich muss mit Beträgen zwischen 2.000 – 8.000 Euro gerechnet werden. Da es sich um einen kosmetischen Eingriff handelt, der nicht medizinisch notwendig ist, übernimmt die Krankenkasse die Kosten dafür normalerweise nicht.

Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Menschen im Zuge einer Gesundheitsreise in die Türkei zu fahren, um die Haartransplantation dort durchführen zu lassen. Aufgrund der niedrigeren Lebenshaltungskosten gestaltet sich der Eingriff dort wesentlich günstiger. Bei seriösen Anbietern ist das Ergebnis auch genauso gut wie in Deutschland. Wichtig dabei ist jedoch, dass Patienten die Klinik mit Bedacht auswählen, um nicht unprofessionellen „Billigkliniken“ in die Falle zu gehen und hinterher unzufrieden zu sein.

Daher erfordert eine Haartransplantation auf jeden Fall gründliche Vorbereitung. Dazu gehört zum einen ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch bei dem abgeklärt wird, wie viele Haare transplantiert werden müssen und wie sich die Kosten gestalten. Vor allem sollte aber auch der Anbieter genau unter die Lupe genommen werden. Wer dabei gewissenhaft und gründlich vorgeht und die passende Klinik findet, kann sich schon bald wieder über dichteres Haar freuen!

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